Pferdefütterung: So fütterst du dein Pferd richtig!

Die Liebe zum Pferd und vor allem die moderne Haltung kann bei der Fütterung zahlreiche Fehler mit sich bringen. Die richtige Pferdefütterung bedarf einerseits einer optimalen Körperhaltung beim Tier und andererseits der gewissenhaften Versorgung und Dosierung. Mit der korrekten Haltung ist sehr viel Arbeit verbunden, weil Pferde sehr sensibel auf das Futter, fehlende Bewegung und unnatürliche Körperhaltungen reagieren können.

Dabei lohnt sich durchaus ein Blick in die Vergangenheit, denn das freilebende Pferd ist ein Lauftier und war bis zu 18 Stunden am Tag in Bewegung. Das daraus resultierende Fressverhalten sah nur die Aufnahme von kleinen, aber sehr häufigen Mahlzeiten vor. Dementsprechend funktioniert die Verdauung beim Tier, bei der permanent Magensäure produziert wird und es keine Gallenblasen gibt. Viele Halter setzen heutzutage auf drei Mahlzeiten, vergleichbar mit den Essgewohnheiten beim Menschen, allerdings kann eine Fresspause von mehr als drei Stunden beim Pferd schon erhebliche Probleme mit sich bringen.

Die richtige Körperhaltung beim Fressen

Die richtige Pferdefütterung beginnt schon bei der Körperhaltung des Pferdes. Die Tiere sind es gewohnt ihre Nahrung in Bodennähe aufzunehmen. Bei dieser Haltung liegen der Ober- und Unterkiefer perfekt übereinander und können die Nahrung optimal zermahlen. In vielen Ställen sind die Tröge jedoch auf Tisch- oder Hüfthöhe angebracht. Dies mag für den Menschen vorteilhaft sein, für das Pferd jedoch auf keinen Fall. Der abgewinkelte Hals führt zu einer Überstreckung des Rachens und es kann zu einer Belastung der Speiseröhre kommen.

Entscheidend bei der Pferdefütterung ist selbstverständlich die Zusammenstellung. Grundsätzlich gibt es dabei drei unterschiedliche Arten: Rau-, Kraft- und Saftfutter.

Video: Pferde füttern - aber richtig!

Futterarten: Rau-, Kraft- und Saftfutter

Raufutter als Grundfutter: Beim Raufutter handelt es sich um das Grundfutter beim Pferd und umfasst Heu, Stroh, Heulage und Silage. Die Empfehlung in diesem Zusammenhang ist jedoch, möglichst viel auf Heu zurückzugreifen. Das perfekte Heu wurde zu einem relativ frühen Zeitpunkt geerntet, ist saftig grün und enthält neben Gräsern auch Legominosen, Kräuter und sogenannte Rohfaser.

Heulage oder Silage kommt vor allem bei Tieren mit Atemwegsproblemen zum Einsatz, allerdings ist hier auch Vorsicht geboten, denn dieses Futtermittel wird mittels Milchsäuregärung mit Milchsäurebakterien hergestellt und kann auf Dauer die Darmflora des Pferdes beeinträchtigen. Stroh ist ein Raufutter, das überraschenderweise aus vielen Ställen verbannt wurde, dabei trägt es zur langsamen Verdauung bei und enthält eine Menge Ballaststoffe. Aber auch mit Stroh sollte es bei der Fütterung nicht übertrieben werden, denn eine zu große Menge kann zu Verstopfungen führen.

Saftfutter: Als Saftfutter werden Futtermittel mit einem hohen Wasseranteil bezeichnet. Dabei handelt es sich in der Regel um Gras, Rüben, Obst und Gemüse. Ein Großteil der Saftnahrung kann das Pferd zu sich nehmen, wenn es regelmäßig auf einer Weide Nahrung aufnehmen darf. Ergänzt durch länglich geschnittenes Gemüse und Obst für das bessere Schlucken ist die Saftfütterung schon optimal. Die Karotten sind dabei der Klassiker, denn sie fördern die Verdauung und stärken die Abwehrkräfte beim Tier.

Alternativ eignen sich Äpfel, Futterrüben, Bananen, Birnen, Fenchel und Rote Beete. Zu viel Birne kann blähend wirken, deshalb immer nur dosiert zufüttern. Rübenschnitzel sind im Winter empfehlenswert. Sie sind energiespendend und leicht verdaulich.

Kraftfutter: Zum Kraftfutter werden vor allem Hafer, Mais und Gerste gezählt. Ergänzend gibt es bei der Pferdefütterung auch Pellets, Müsli sowie Vitamin- und Mineralfutter. Beim Kraftfutter ist vor allem entscheidend, für welchen Zweck das Pferd gehalten wird: Turnierpferde oder Zuchtstuten brauchen sicherlich größere Mengen, während es bei Freizeitpferden gelegentlich einfach unter das Heu gemischt werden kann.

Hafer ist beim Kraftfutter die am besten verdaubare Variante, während Gerste und Mais aufgrund des Stärkeanteils hydrothermisch vorbehandelt werden müssen. Die Mischung verkörpern Müsli und Pellets. Lein- und Fischöl mit ihren Omega-3 Fettsäuren sind hervorragend für die Verdauung des Pferdes und können in empfohlener Menge beigefüttert werden. Schwarzkümmelöl und Reiskeimöl sind entsprechende Alternativen.

Ergänzende Pferdenahrung kann auch Vitamin- und Mineralfutter sein, um mögliche Mängel auszugleichen oder Krankheiten vorzubeugen. Ebenso empfehlenswert ist Mash als Zusatzfutter. Dieser Brei aus Weizenkleie kann zur Stärkung des Pferdes beitragen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist es, auf die Qualität des Futters zu achten: Frisches, grünes Heu und Futter ohne künstliche Zusatzstoffe sind die beste Grundlage einer jeden Fütterung.

Unser Pferde-Shop Tipp: Die richtige Pferdefütterung geht auch mit der richtigen Dosierung einher. Mehrere Portionen über den Tag verteilt sind aufgrund des kleinen Magens des Pferdes deutlich vorteilhafter. Wichtig ist es, stets frisches Wasser aufzufüllen und dem Raufutter den Vorrang zu geben. Eine übermäßige Fütterung mit Kraftfutter kann sich hingegen nachteilig auswirken. Als Halter ist es zudem essenziell auf ausreichend Bewegung zu achten: Pferde, die viel fressen, brauchen dementsprechend viel Auslauf.

Eine Kräuterfütterung ist durchaus sinnvoll und die meisten auf der Weide vorkommenden Kräuter sind absolut unbedenklich für das Pferd. Kräuterkuren sollten jedoch zeitlich begrenzt auf vier bis sechs Wochen mit einer anschließenden Pause durchgeführt werden. Elementar ist das Wissen über Kräuter und deren Wirkung auf Pferde: Ackerschachtelhalm, Bärlauch, Beinwell, Birkenblätter, Bockshornkleesamen, Brennnessel, Engelwurz, Huflattich, Kamillenblüten, Kümmel und Löwenzahn haben allesamt einen sehr positiven Effekt bei Erkrankungen.

Die genaue Dosierung sollte im Optimalfall jedoch mit einem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden. Berücksichtigt man die grundlegenden Hinweise, können Krankheiten wie Koliken, Schlundverstopfung und Allergien vermieden werden.

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