Alte Pferde richtig füttern

Pferde sind ihr Leben lang treue Begleiter, die mit uns durch Dick und Dünn gehen. Wenn sie älter werden, benötigt ihre Gesundheit wie bei uns Menschen meist mehr Aufmerksamkeit als in jungen Jahren. Mit der richtigen Fütterung halten Sie Ihr Pferd auch im Alter gesund und vital.

Je älter ein Pferd wird, desto schwerer ist es für seinen Organismus, die vielen Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, die es zum Überleben braucht: Muskeln bauen schneller ab, der Stoffwechsel verlangsamt sich, Zähne fallen aus und die Sehkraft lässt nach.

Das bedeutet, dass der Körper Unterstützung benötigt: Die Zellen im Körper brauchen mehr Nährstoffe und Energie, gleichzeitig werden sie immer weniger bzw. ist die Neubildung von Zellen verlangsamt, der Zellstoffwechsel insgesamt ist bei vielen Zellen gestört. Der Eiweißbedarf erhöht sich deshalb deutlich, um 10 bis 20 Prozent. Vitamin A, C, E, Selen und Zink werden nun etwa in doppelter Menge benötigt. Ausreichende Mengen von Magnesium und Calcium sind nun wichtig für Knochen und Herzfunktion.

Hochwertiges Futter unterstützt die Regeneration

Das Pferd braucht daher hochwertige Vitalstoffe, die seine Regeneration unterstützen und Alterserscheinungen abmildern. Vitamine, Spurenelemente und essentielle Aminosäuren aber auch Kräuter und klassisches Raufutter gehören bei Senioren fest auf den Speiseplan. Wer ganz genau wissen will, wie es um den Nährstoffhaushalt seines vierbeinigen Partners bestellt ist kann vom Tierarzt ein Blutbild anfertigen lassen. Mängel lassen sich dann gezielt über hochdosiertes Zusatzfutter ausgleichen. Dennoch sollte ein klassisches Mineralfutter bei der täglichen Futterration nicht fehlen, genauso wie ein hochwertiges Kraftfutter.

Auch Pferde, die in ihrer Jugend gute Futterverwerter waren, brauchen im Alter häufig eine Extraportion. Spezielles Seniorenfutter ist meist die beste Wahl, denn es enthält viele leicht verdauliche Eiweiße, die vom Körper gut verwertet werden können. Doch die Basis der Pferdeernährung sollte stets die ausreichende Fütterung von Raufutter, also Heu sein. Mindestens 1,5 Kilogramm pro 100 Kilogramm Körpergewicht braucht ein Pferd, individuell kann der Bedarf höher liegen. Nach Möglichkeit sollte die Strohaufnahme reduziert werden, da es schlechter verdaulich ist und somit den Darm belastet.

Video: Gut gefüttert: Derby Senior Fit für Senioren

Power für den Darm

Im Alter geht alles etwas langsamer. Dementsprechend ist auch die Darmmotorik beim Seniorenpferd nicht mehr so aktiv wie bei Jungspunden. Aufgenommene Nährstoffe werden schlechter verwertet. Ist die Darmfunktion zusätzlich gestört, kann es bei lebenswichtigen Nährstoffen zur Unterversorgung kommen. Auslöser für eine Störung der Darmfunktion gibt es viele: Zahnprobleme, zu wenig oder schlechtes Raufutter, Übersäuerung (häufig bei Silage-Fütterung) oder schlecht aufgeschlossenes Getreide.

Die Folgen reichen von Durchfall und Kotwasser bis hin zu Leberschäden. Betroffene Pferde magern ab, selbst wenn ihre Besitzer das Gefühl haben, ausreichend zu füttern. Ein qualitativ hochwertiges Heu, leicht verdauliche Eiweiße und in regelmäßigen Abständen eine Ration warmes Mash helfen, die Darmfunktion im optimalen Bereich zu halten. Zusatzfuttermittel wie Weißdorn, Ginseng, Mariendistel oder Melisse können ebenfalls einen positiven Effekt auf Darm, Immunsystem sowie Herz-Kreislauf-System haben.

Was tun bei Vorerkrankungen?

Die richtige Fütterung hängt jedoch auch vom allgemeinen Gesundheitszustand des Pferdes, bzw. von Vorerkrankungen ab. Bei Erkrankungen wie Asthma, chronisch obstruktiver Bronchitis, Hufrehe, Cushing Syndrom oder Anfälligkeit für Kolik ist Sensibilität bei der Fütterung gefragt: Atemwegserkrankungen erschweren etwa die Fütterung von Heu, da sein Staubgehalt die Atemwege reizt. Eine Wässerung des Heus ist oft unzureichend, um die Krankheitssymptome in den Griff zu kriegen, weshalb der Umstieg auf Heulage oder Boxgras notwendig sein kann.

Diese Futtermittel haben jedoch einen erhöhten Energiegehalt, was wiederum kontraproduktiv bei Stoffwechselerkrankungen sein kann. Bei Cushing, Hufrehe oder Kolik ist meist strenge Diät angesagt. Oft wird es dann schwierig, dem Nährstoffbedarf des Pferdes gerecht zu werden. Hochdosierte Spezialfuttermittel können dann helfen, Stoffwechsel und Kalorienzufuhr ins Gleichgewicht zu bringen.

Raufutterersatz bei Zahnproblemen

Zahnprobleme sind bei alten Pferden leider eher die Regel als die Ausnahme. Man erkennt sie daran, dass das Pferd sein Gebiss nicht mehr gerne annimmt, beim Zügelkontakt unwillig reagiert aber auch daran, dass das Fressen plötzlich deutlich länger dauert. Oft wird eingespeicheltes Futter dann in Form kleiner Röllchen wieder ausgespuckt. Der Futterplatz gleicht dann einem kleinen Schlachtfeld aus Speiseresten. Die regelmäßige Kontrolle der Zähne durch den Tierarzt sowie das Abschleifen von Haken und Kante kann Zahnproblemen vorbeugen.

Wenn sich jedoch im Alter der Zahnstand verändert oder gar Zähne gezogen werden müssen, dann wirkt sich das auf die Futterverwertung meist negativ aus. Eingeweichte Heucobs oder Luzernecobs können dann als Heuersatz gefüttert werden. Eine ausreichende Mineralisierung des Pferdes, mit hochwertigem Magnesium und Calcium sowie Vitamin D und Vitamin K wirkt ebenfalls vorbeugend gegen degenerative Zahnerkrankungen im Alter.

Unser Pferde-Shop Tipp: Bei einer entsprechenden Haltung und Fütterung ist es heute durchaus auch nicht mehr ungewöhnlich, dass Pferde ein Alter von 30 Jahren und mehr erreichen. Viel Bewegung, qualitativ hochwertiges Heu, Mineral- und Ergänzungsfutter sowie eine artgerechte Haltung in der Herde und im Offenstall bieten die besten Voraussetzungen, dass Ihr Pferd ein langes und glückliches Leben hat und Sie auch im Alter noch sicher über Stock und Stein trägt.

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